Auch Europa kann Kleidung

Das Bewusstsein dafür, wo unsere Kleidung herkommt, wie sie hergestellt wird und aus was sie besteht, wird mit dem Wachsen der jüngsten Umweltbewegungen – Stichwort „Fridays for Future“ – immer größer. Gerade Sportkleidung hat den Ruf, hauptsächlich in asiatischen Billiglohnländern und vielen Chemikalien hergestellt zu werden. Ein Blick in die Regale und Produktionsstätten zeigt jedoch, dass es auch anders geht.

Spezialistinnen und Spezialisten in der Textilproduktion waren in Europa früher mal Standard. In Österreich, aber auch in Deutschland, wurden Stoffe und Garn hergestellt und vor Ort verarbeitet. Heute passiert das meist nur noch, wenn es um Lederhosen und Dirndl geht? Stimmt nicht ganz.

Kunden fordern mehr Fairness ein

Etablierte Sportmarken, aber auch kleinere Labels, setzen wieder vermehrt auf den Produktionsstandort Europa. Manche machen das schon einige Jahrzehnte, es gehört praktisch zur Firmentradition. Andere folgen dem Ruf der Kundinnen und Kunden sowie dem Zeitgeist, der faire Löhne, gute Arbeitsbedingungen und giftfreie Kleidung fordert.

In Österreich produziert etwa Löffler. Das Unternehmen gehört mittlerweile zu Fischer Sports Group und fertigt seine Kleidung in Ried im Innkreis. Zudem ist man OEKO-TEX zertifiziert, achtet also auf eine nachhaltige Textilproduktion.

„Fair Wear Foundation“ und giftfreie Kleidung

Vaude produziert nicht nur in Deutschland, sondern auch an anderen Standorten, etwa in Asien. Allerdings setzt sich das Unternehmen dafür ein, dass es überall faire Arbeitsbedingungen und Entlohnung gibt. Dafür hat man sich der „Fair Wear Foundation“ angeschlossen. Diese schickt unabhängige Kontrolleure in die Produktionsbetriebe, um das sicherzustellen und laufend zu verbessern. Zusätzlich dazu setzt man bei der eigenen Kleidung auf nachhaltige Materialien. Die Vaude „Green Shape“ besteht etwa aus Stoffen, die aus recycelten Materialien oder auch Milch gemacht werden. Das umstrittene Polyvinylchlorid, kurz PVC, wird bei diesen Produkten nicht eingesetzt. Es steht in Kritik, weil es umweltschädlich sei und die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Produktion gefährdet.

Ebenfalls Teil der „Fair Wear Foundation“ ist die Firma Ortovox. Den Großteil der eigenen Produkte fertigt man bereits in Europa, ein kleiner Teil wird in Asien hergestellt. Zudem hat man sich auf Produkte aus Merino Wolle spezialisiert. Diese kommt aus den Schweizer Alpen und wird in Europa verarbeitet. Ortovox ist auch dem Bündnis für nachhaltige Textilien beigetreten und setzt sich im Rahmen der European Outdoor Conservation Association weltweit für Umweltschutz ein.

Die deutsche Firma Hyphen verzichtet überhaupt komplett auf  per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) und stellt ihre Kleidung in Kroatien her. Vom Garn bis zum fertigen Stoff kommt hier konsequent alles aus Europa.

Das passiert auch bei der Firma Martini mit Sitz in den malerischen Salzburger Bergen. Von der kleinen Gemeinde Annaberg aus, werden die neuen Produkte entworfen und anschließend mit Partnerbetrieben in ganz Europa hergestellt.

Noch mehr in Europa hergestellte Sportkleidung findet ihr zum Beispiel HIER.

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